alle hier aufgeführten stücke sind live-aufnahmen mit kornelia bruggmann.

l’ombre des lumières

un film d’animation pluridisciplinaire proposé par kitchen project réalisé en direct sur scène, une fiction historique sur jean-jacques rousseau, spectacle officiel de la commémoraton du tricentenaire de la naissance de rousseau à genève, 2012

direction artistique et film d’animation: marc philippin + soômi dean
musique improvisée: big bang orkhestrâ de l’association de musique electroacoustique de genève avec rainer boesch (piano) et al.

la fiction raconte l’histoire d’une amitié entre jean-jacques rousseau et françois coindet, deux genevois vivant en france au siècle des lumières. à travers un dialogue inédit, kitchen project nous invite à partager la vie quotidienne et intime de rousseau. tout en nuance, de l’ombre à la lumière, le portrait qui s’en dégage témoigne de la diversité et du dynamisme de cet intellectuel en mouvement dans sa vie, dans sa pensée, dans son oeuvre.

/utile: redonner corps

chorégraphie foofwa d’imobilité, neopost foofwa
accueil / danse, arts visuels, musique live improvisée
théâtre de la comédie, genève, 2015

il sera une fois une compagnie qui engage huit jeunes sortant des formations suisses de danse: ce projet est appelé /utile. il sera une fois ces danseurs engagés à redonner vie aux origines des modernités en danse. ils entreront dans l’histoire par la matière du corps, ils repartent là où le mouvement se réinvente, ils ont déjà mis en marche la danse des vestiges: cette aventure est appelée redonner corps. face à l’oubli du temps, les humbles travailleurs de chorégraphie, de scénographie, de lumière, de musique et de costumes veilleront à collaborer avec et contre le passé, le présent, le futur. tous se marieront et eurent beaucoup d’entente.

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bruno karrer

die langjährige künstlerische zusammenarbeit mit dem komponisten für neue musik bruno karrer führte zu mehreren uraufführungen, darunter das eindrückliche werk «klingt es lange fort».

in dieser musik verdichten sich wort, klang und stille zu einer intensiven, beinahe mystischen erfahrung. die verbindung aus feinsinniger komposition und expressiver interpretation lässt neue räume entstehen – an der schwelle zwischen emotion und konstruktion, zwischen improvisation und form.

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herrmann meier

livemitschnitt der gedenkveranstaltung für den 2002 verstorbenen schweizer komponisten

der schweizer komponist hermann meier (1906–1992) hat – unfreiwillig – im verborgenen ein œuvre geschaffen, das seinesgleichen sucht. die konsequenz, mit der meier das stück für grosses orchester 1960 baut, ist für die zeit um 1960 einzigartig, die radikalität beeindruckt … eine grandiose musik. (alfred zimmerlin in der nzz)

hans ulrich lehmann

konzert in memoriam des 2013 verstorbenen schweizer musikers und komponisten

wer hans ulrich lehmanns abneigung gegen das laute und die übergrosse, pathetische geste kannte, wusste doch, wie wichtig ihm das «espressivo» war, das sich in der melodie, im leisen und in der nüance äusserte und nur selten, aber umso heftiger ins grelle laute ausbrach. darin verbarg sich ein bekenntnis der innigeren art. er wählte dafür später gern die verknappte gedichte, die in schlichten und klaren worten aussprechen, was ebenso schlicht und klar in den tönen angedeutet wird: die einsamkeit und den im nichts verhallenden ruf; den lärm, dem die stimme ihren lärm entgegenstellt; das komponieren, in dem das übel ertränkt werden soll; die stille, die in ihm überhand nimmt, die nacht, mit der er eins wird. (thomas meyer)

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forschung am icst

am institute for computer music and sound technology (icst) der zürcher hochschule der künste (zhdk) entwickelte kornelia bruggmann zusammen mit peter färber u.a. mehrere projekte. unter anderem kam es zu den folgenden werken:

«meine ruh‘ ist hin», 2014
werk in drei sätzen über das lied «gretchen am spinnrad von franz schubert nach dem text von johann wolfgang von goethe. in jedem satz werden die lautsprecher umgestellt. komposition von peter färber, mit kornelia bruggmann (sopran, lautsprecherumstellungen)

«tegna», 2002
tegna – ein ort der träume, der sehnsüchte, der ängste, der lüfte, der wasser, der steine, dell’aqua all’herbe all’aria. ein garten der erinnerungen. mit kornelia bruggmann stimme, peter färber, philippe kocher, johannes schütt live-elektronik

«seepferdchen + flugfische», 2001
gemeinsame komposition mit kit powell, bruno spörri und peter färber, kornelia bruggmann, philippe kocher, johannes schütt für sythosax, vocal, liveelektronik, live-ambisonic-spatalisierung

> website icst

canti del capricorno

eine musikalisch-visuelle neuinterpretation der «canti del capricorno» von giacinto scelsi (1905–1988 rom) für frauenstimme, instrumente und elektronik, aufgeführt am schaffhauser jazzfestival, in der kasematte des munots, 2015
mit kornelia bruggmann (stimme, gong, kontrabass, kongas, bassblockflöte), tobias haug (saxofon), peter trachsel (unendlich klingende säule), marcello mosca (percussion), fiona zolg (lichtbild), ernst thoma (sound)

performance
présence absolue

scelsis «gesänge des steinbocks» fordern inhaltlich und stimmlich den enormen tonumfang der hoch virtuosen schaffhauser stimmkünstlerin. obertongesang, gesänge indischer, indianischer und afrikanischer art, jodel und mehrfachklänge werden zum teil durch elektronische sound-verarbeitung erst hörbar gemacht und mit licht und video multimedial ergänzt.

canti del capricorno no. 1-19
mitschnitt vom konzert in der klosterkirche paradies, schaffhausen
gesungen von kornelia bruggmann

goldstaub

komposition von karlheinz stockhausen für kleines ensemble, 1968
aufgeführt im rahmen von peter trachsel’s «museum in bewegung» in der zimmerei der ruwa holzbau, küblis, 2014
mit kornelia bruggmann (stimme), werner bärtschi (klavier), egidius streiff (violine), barb wagner (zither)

anleitung: die spielenden quartieren sich bei ihnen unbekannten menschen ein. in einem einsamen zimmer. sprechen nicht, denken nicht, essen nicht, trinken nicht, bewegen sich nicht, nur das zum überleben notwendige wird erlaubt. nach einer woche treffen sie sich und improvisieren ohne absprache ein konzert. kostbarer goldstaub wird im raum hörbar.

> flyer

winterreise

komposition von franz schubert, 1827
mit 2 intermezzi von giacinto scelsi (aus «canti del capricorno» und «aitsi») aufgeführt in einer konzertreihe quer durch die schweiz (st.gallen, zürich, schaffhausen, erlach, küblis, wald), 2022

zusammen mit dem schaffhauser pianisten, komponisten und dirigenten werner bärtschi hat kornelia bruggmann eine «winterreise» erarbeitet, die nicht das äussere (die ziellose wanderung durch die nacht) nach innen, sondern das innere (die zerbrechlichkeit der menschlichen existenz) nach aussen stülpt. dieses innere ist, den von franz schubert vertonten gedichten von wilhelm müller folgend, ein wechselbad der gefühle: düsternis, erstarrung, enttäuschte liebe, traurigkeit und melancholie bis zur todessehnsucht, aber dazwischen ebenso hoffnung und lebensfreude.

> kritik von martin edlin

p.s. das im kammgarn schaffhausen aufgenommene konzert (video folgt!) hätte eigentlich wegen krankheit abgesagt werden sollen, doch die umstände liessen es nicht zu. als zeitzeugnis wird es hier trotzdem hörbar mit allen unwägbarkeiten einer erschöpften sängerin.

mein körper, meine seele, mein geist waren erschöpft. die zehn tage davor wachte ich tagsüber am sterbebett einer familienangehörigen. abends war ich auf tour, sang die winterreise mit werner bärtschi an verschiedensten orten der schweiz, im morgengrauen wachte ich wieder immer mehr und mehr in einen dämmerzustand gleitend am sterbebett. irgendwo dazwischen, ich erinnere mich nicht mehr, erarbeitete walter millns mit mir die komplizierte choreografie für die 360* aufführung, damit alle anwesenden gäste möglichst einbezogen werden konnten auf dieser reise. mit dem pianisten leisteten wir uns wenigstens einen stummen durchgang der stationen, damit er eine ahnung erhielt, was auf ihn zukam. stephan trösch, fotograf, hatte sich mit hingabe, grossem aufwand und grösster sorgfalt auf eine videoaufnahme des anlasses vorbereitet und die idee der 360* konzertreihe der kammgarn war einfach zuuuuu schön, absagen kam fast nicht in frage. überraschend kurz vor dem auftritt erhielt ich die todesnachricht. der boden rutschte mir unter den füssen weg. auf die idee, die sängerin als erkrankt anzukündigen – oder unpässlich, wie es manchmal heisst – kam ich nicht. ich dachte, so ist das leben eben. der tod gehört dazu. irgendwie muss das ereignis integriert werden in dieses konzert. bis vor kurzem konnte ich mich nicht abfinden mit meiner entscheidung. in meinen ohren klang alles schrecklich. die kurven und umwege, die werner bärtschi retten musste, die ansätze, die nicht kamen, die intonation, die sich irgendwie selbständig machte in meiner not. nicht auszuhalten. noch nie hab ich so auf der schippe gesungen und versucht meine fassung zu erhalten. einige mitarbeitende haben mich auch verurteilt danach. eine schmerzliche reise. nun, nach ein paar jahren abstand, werde ich mich dieser momentaufnahme stellen, stelle sie hier hin, als zeugnis der stationen einer passionierten sängerin im gedenken an einen lieben menschen und im vertrauen, dass, auch wenn ich vieles nicht verstehe auf dieser welt, wir alle getragen sind, und – wie meine mutter sagte: im tod werden alle fragen beantwortet werden. mit freude erinnere ich mich, dass fünf tage nach dieser so emotionalen aufführung die letzte vorstellung unserer kleinen schweizer winterreise in der tonhalle zürich einfach wunderbar gelang. farbig und mit grösstem lyrischem schmelz….! k

lia-life-salad (kurzfassung III)

komposition von knut remond, 3h40min
ein résumé aus sounddokumenten von kornelia bruggmann in ihren 50 jahren als sängerin
ohrenhoch, der geräuschladen, berlin, 2025

 
« hm ?!
umzug in die näxte lebensfase. ohne balast. 1 koffer mit nötixtem.
was tun mit den tondokumenten aus 50jahren sängerinnen-dasein ?
da sagt das kind, das erwaxene, die dirigentin : gibs emene komponischt, de söll e zämefassig mache. am beschte e nois schtuk mit dem züg. gesagt getan. ein paar kisten kassetten, bändli, cd‘s und elektronische konserven, hunderte, hat der knut ein jahr lang bearbeitet et: voilà, la vie d‘ une cantatrice bien chaude comprimée – merci – je t‘ embrasse mon ami ! »

> website ohrenhoch
> 2kampf > uma’s position (weitere projekte mit knut remond)

tabloval

andres ehrismann und kornelia bruggmann am klangflügel von martin spühler, klangskulpteur, bei sich zu haus. gespräche, lesungen, konzerte, ausstellungen und mehr bei wasser, wein und brot an unserem tisch im tal um 19.00 jeden 1. dienstag im monat.

play cyrano
hauptrolle der roxane
produktion open opera st. gallen, 1994
wie beethoven auf die alp kam – eine heitere reise durch die schweizer volksmusik
frech und frei interpretiert von bruno spoerri mit kornelia bruggmann (gesang), roger girod (klavier) und texten von hans peter treichler, 2009, landesmuseum zürich, im rahmen der ausstellung «witzerland»
das parkett – und abends tanzen sie
ein theaterstück um leben, leiden und treiben in einem tanzsaal, schaffhauser sommertheater 2015

…die putzfrau des tanzlokals stürzt sich endlich in die abendrobe und pfeift aus dem letzten loch mit….

das munot-glöggli
musikalische eröffnung der olma 2021 mit der schaffhauserin lisa stoll (alphorn) und der mauchen-madäss kornelia bruggmann (stimme und kontrabass)

die for life

ein musikalisches und visuelles poem, das sich in wiederholenden gesten und situationen der tragikomischen note des daseins verpflichtet. ein memento mori über leben von anca munteanu rimnic.
theater neumarkt zürich, 2022-23

die bildende künstlerin anca munteanu rimnic setzt sich in dieser arbeit mit grossen themen auseinander: leben und tod. ihr stück beschreibt den (ewigen) istzustand mit allen schwächen und allem scheitern. stotternd und sprachlos, geblendet von der realität, von ängsten, sehnsüchten suchen die performer:innen auf der bühne nach gemeinsamkeiten, nach nähe und wärme, um der kälte der realität und der brutalität des lebens den atem der versöhnlichen absurdität einzuhauchen.

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